DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2008.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7776 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-06-02 |
Im Dezember 2007 einigten sich Umweltrat, EU-Kommission und Europaparlament nach schwierigen Verhandlungen auf die Novellierung der bestehenden EU-Richtlinien zur Luftqualität. Die neue Richtlinie fasst 4 bestehende Richtlinien und die Ratsentscheidung zum Datenaustausch zusammen und wird voraussichtlich mit ihrer Veröffentlichung Mitte 2008 in Kraft treten. Sie muss 2 Jahre später, also bis Mitte 2010, in nationales Recht umgesetzt werden. Neben der Harmonisierung der bestehenden Vorschriften enthält die Novelle wichtige neue Elemente und daraus resultierende Anforderungen an die Mitgliedstaaten, die in dem Beitrag erläutert werden. Neu sind insbesondere die Regelungen zur Feinstaubfraktion PM2.5, die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen das Einhaltedatum von Grenzwerten bis 2011 (PM10) bzw. 2015 (NO2 und Benzol) zu verschieben, geänderte Vorschriften für die Beurteilung der Luftqualität und die Vereinheitlichung von Umwelt- und Aktionsplänen. Fristverlängerungen zur Einhaltung von Grenzwerten wird es nicht zum Nulltarif geben, sondern nur aufgrund umfangreicher Nachweise, dass alle wirksamen und verhältnismäßigen Maßnahmen zur Verminderung der Belastung auch durchgeführt worden sind. Einzelne neue Anforderungen der Richtlinie wie der Aufbau eines Messnetzes für die Feinstaubfraktion PM2.5 im städtischen Hintergrund sind bereits kurzfristig umzusetzen.
Emissionsinventare stehen seit einiger Zeit vor neuen, sehr anspruchsvollen und sich zurzeit noch ausweitenden Herausforderungen. Maßgeblich hierfür sind vor allem die Erweiterung der Luftreinhaltepolitik durch die internationale Regulierung nationaler Emissionshöchstmengen, Modellierungen des Eintragspfades der Schadstoffe in die Umwelt für Strategieentwicklungen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung und entsprechende Berichterstattungspflichten. Die Ergänzung des deutschen Emissionsinventars um Feinstaub wird als Beispiel genommen, um die vielfältigen Aufgaben und Methoden bei der Inventarerstellung vorzustellen, die Ergebnisse als Trends, Prognosen und Verursacheranalysen zu präsentieren und schließlich die unterschiedlichen Zwecke und Funktionen des Inventars und damit verbundene Herausforderungen zu diskutieren.
Die traditionell nach Umweltgütern getrennten Rechtsbereiche Wasser, Boden, Luft sowie die entsprechende Trennung des Aufgabenvollzugs in den Umweltverwaltungen werden den heutigen Erkenntnissen über die gegenseitigen Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Umweltgütern nicht mehr gerecht. In der europäischen und nationalen Umweltgesetzgebung wird deshalb seit einiger Zeit der medienübergreifende Ansatz konsequent als Ziel verfolgt. Mit der Zusammenführung der umweltrechtlichen Vorschriften im Umweltgesetzbuch (UGB) wird ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer gesamtheitlichen Beurteilung von Umweltbelangen verfolgt. Es wäre wünschenswert, wenn diese Entwicklung durch eine entsprechende Reform der Arbeits- und Organisationsstrukturen in den Umweltverwaltungen begleitet würde. Im Zuge der Verwaltungsstrukturreform wird in NRW die Optimierung der Verwaltungsstrukturen im Umweltbereich diskutiert. Dabei gehen insbesondere bei der Frage einer medienübergreifenden Arbeitsorganisation die Meinungen auseinander.
Unter Dioxinen versteht man die Stoffklassen der Polychlorierten Dibenzo-p-dioxin- und Dibenzofuran-Verbindungen. Weil diese Substanzen hoch toxisch sind und mittlerweile ubiquitär vorkommen, wurden die Anforderungen an die Nachweisgrenzen und die Genauigkeit der Bestimmungsmethoden in den letzten Jahren ständig verschärft. Die europäische Normenreihe DIN EN 1948 definiert die Anforderungen an die Messung und Analytik in der Emission technischer Anlagen. Moderne Messmethoden im Ultraspurenbereich stellen eine qualitativ hochwertige Analytik sicher, die zuverlässige Daten zur Bewertung der Problematik liefert. Zusammen betrachtet ergeben 17 toxikologisch relevante Verbindungen den Gesamt-Dioxin-Gehalt einer Probe, die TÜV SÜD Industrie Service nach den entsprechenden gesetzlichen Vorgaben für die Bewertung der Toxizität heranzieht.
Es wird beschrieben, in welcher Weise die Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) als Schnellmessverfahren zur Erfassung der Wirkung von Umweltschadstoffen auf Pflanzen eingesetzt werden kann. Dazu wurden Gräser und Kräuter in Expositionskammern mit definierten Ammoniakkonzentrationen bzw. –dosen behandelt und anschließend mit der Nahinfrarotspektroskopie untersucht. Um einen quantitativen Zusammenhang zwischen der Ammoniakkonzentration und der Strahlungsabsorption der Pflanzen im Nahinfrarotbereich herzustellen, wurden die erhaltenen NIR-Spektren durch multivariate Kalibration über einen Partial Least Squares (PLS) Algorithmus mit den jeweiligen Ammoniakkonzentrationen korreliert. Die ermittelten R2-Werte der Kreuzvalidierung liegen zwischen etwa 80 % und 96 % und hängen von der Pflanzenart ab. Von den untersuchten Pflanzen zeigt Mäuseschwanz-Federschwingel, mit N = 1 ein extremer Stickstoffarmutzeiger, die besten statistischen Qualitätsparameter. Auch für die Gehalte an Gesamtkohlenstoff und Gesamtstickstoff, die an den Proben mit Referenzanalysenmethoden ermittelt wurden, konnten NIRS-Kalibrationsmodelle mit sehr guten Qualitätsparametern erstellt werden. Die NIRS ist offenbar geeignet die Wirkung von Schadstoffen auf Pflanzen direkt zu erfassen und zu quantifizieren, da die Spektren ein Abbild des Musters der komplexen stofflichen Pflanzenzusammensetzung darstellen. Gleichzeitig ist die NIRS ein Schnellmessverfahren, benötigt nur einen minimalen Aufwand an Probenvorbereitung und eignet sich auch für mobile Untersuchungen vor Ort.
Umweltrecht aus EG, Bund, Ländern
Rezensionen:
Hinweise:
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: