Fachinformationssystem METEOKART GIS – Synthetische Ausbreitungsklassenstatistiken und Kaltluft im Freistaat Sachsen

• A. Moldenhauer
• H. Lorentz
• T. Flassak
• A. Lohmeyer
• B. Alex
• J. Jacob
• R. Steinert

Die Prognose von Immissionskenngrößen mit Ausbreitungsmodellen für die Mikro- und Mesoskala erfordert als Eingangsdaten zwingend eine für das jeweilige Untersuchungsgebiet repräsentative Wind- und Ausbreitungsklassenstatistik. Diese Daten stehen oft nicht zur Verfügung oder sie stammen von Stationen, die für den Standort nicht repräsentativ sind. Des Weiteren sind große Bereiche des Freistaates Sachsen stärker topographisch gegliedert. In diesen Bereichen stellen sich bei autochthonen Wetterlagen häufig lokale Kaltluftsysteme ein, die die Ausbreitung von Luftschadstoffen z. T. sehr stark beeinflussen können und gegebenenfalls bei einer Ausbreitungsrechnung Berücksichtigung finden müssen. Im Jahr 2004 wurde deshalb vom Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (LfUG) das Fachinformationssystem „METEOKART GIS“ entwickelt, mit dessen Hilfe es möglich ist, flächendeckend synthetische Ausbreitungsklassenstatistiken zu erhalten (horizontale Auflösung 500 m x 500 m) und Kaltluftabflusssysteme (horizontale Auflösung 50 m x 50 m) zu visualisieren. Zunächst beschränkten sich die Aussagen auf das Untersuchungsgebiet Osterzgebirge (Größe ca. 70 km x 35 km). 2005 wird an der Erweiterung für das Westerzgebirge gearbeitet. Das Fachinformationssystem ermöglicht Vorabschätzungen der Immissionssituation in beliebigen Bereichen des Untersuchungsgebietes „Osterzgebirge“, schnelle erste Beurteilungen von möglichen Geruchsbeschwerden aus bodennahen Quellen u. ä. METEOKART GIS ist unter den Geographischen Informationssystemen (GIS) Arc GISTM (Version 8.2) der Firma ESRITM ansteuerbar. Die Kompatibilität auch zu anderen GIS-Systemen ist durch die Datenhaltung im Geo-Format „Shape“ von ESRI, welches von den meisten GIS-Systemen verarbeitet werden kann, gegeben. METEOKART GIS besteht aus den Modulen „Kaltluft“ und „Windfeld“.